Was ist… der IKEA-Effekt?

Der IKEA-Effekt ist ein Phänomen mit dem sich die Psychologie beschäftigt. Konkret ist damit die Wertschätzung eines Objekts gemeint in dessen Fertigstellung man selber involviert war. Ist man selber am Fertigungprozess eines Dings, sei es das Anfertigen eines Bildes, der Aufbau eines Schrankes oder das Zubereiten eines Fertigkuchens, beteiligt, schätzt man den Wert des Objekts auf emotionaler und sachlicher Ebene in der Regel höher ein.

Obwohl der IKEA-Effekts schon in den 50er Jahren marktentscheidende Veränderungen bewirkte, wurde er erst 2012 als solcher erforscht. Die drei Wissenschaftler benannten den Effekt nach dem schwedischen Möbelgiganten, dessen Möbel in der Regel noch einiges an Arbeit benötigen, bevor sie stehen.

Beschreibung des IKEA-Effekt

Der Effekt bezieht sich konkret auf die planmäßige, unpersonalisierte Fertigung von Gegenständen. Also etwa der Aufbau einer schnöden Büroeinrichtung detailgenau nach einer IKEA-Anleitung. Zur Abgrenzung von anderen Effekten geht es zudem nur um die Werteinschätzung des selbstgefertigten Objekts.

Die 2012er Studie zeigte, dass Personen einen von ihnen gefertigten Gegenstand preislich höher einschätzten als Beobachter, die nur das fertige Produkt präsentiert bekamen. In Ergänzung dazu zeigte sich auch, dass die „objektive“ Bewertung des Gegenstandes deutlich höher ausfiel, wenn er selbst zusammengebaut wurde. Der Effekt konnte auch bei Leuten beobachtet werden, die sich selber eher nicht als Heimwerker bezeichnen würden.

Die Psychologie dahinter

Es gibt etliche Faktoren, die bei der Werteinschätzung, gerade auf emotionaler Ebene, eine Rolle spielen. Dadurch ist der IKEA-Effekt eher ein untergeordneter Einfluss. Die Studie hat dennoch gezeigt, dass er existiert und reale Auswirkungen hat.

Einer der Hauptfaktoren ist der Drang effektiv zu sein und ein selbstaufgebauter Schrank ist ein Zeichen dafür. Das begründet vorallem die emotionale Überschätzung von Gegenständen.

Hand in Hand damit geht der Effekt der „Aufwands Rechtfertigung“, die bei der „objektiven“ Bewertung eine große Rolle spielt. Wer die letzten Stunden mit dem Aufbau eines Schrankes verbracht hat, der möchte diese Mühe im Nachhinein auch gerechtfertigt wissen. Deshalb schaut man in diesen Situationen eher über die kleineren und größeren Macken hinweg.


The IKEA effect: When Labor Leads to Love

When and how does labour lead to love? The ontogeny and mechanisms of the IKEA effect

Brain Craft – The IKEA Effect