Die Schöne von Xiaohe ist eine Mumie, die in der Xiaohe Grabstätte im Westen der Volksrepublik China gefunden wurde. Die Grabstätte liegt in der Provinz Xinjiang, genauer in der Lop Nor Wüste und weißt eine erstaunliche Größe auf. Bei der Grabanlage handelt es sich um eine Nekropole oder auch Totenstadt, weil sie neben den Gräbern auch eine bauliche Strukturen aufweist. Deshalb ist sie auch als Ördeks Totenstadt bekannt, benannt nach dem ersten Entdecker der Anlage.
Als Mumie werden gemeinhin tote Körper bezeichnet, die durch künstlich erzeugte oder auch natürliche Gegebenheiten nicht verwesen. Die berühmtesten Beispiele künstlich erzeugter Mumien stammen wohl aus Ägypten, wobei natürliche Mumifikation wahrscheinlich durch Moorleichen am bekanntesten sind. „Die Schöne von Xiaohe“ ist etwa 4000 Jahre alt und gilt gemeinhin als besterhaltenste und „schönste“ Mumie der Welt. Sogar ihre langen roten Haare und die Augenbrauen sind noch erhalten.
Darüber hinaus erregten die Mumien aus Ördeks Totenstadt vor allem durch ihre Herkunft einiges Aufsehen. Obwohl die Mumien im Westen Chinas gefunden wurden, weisen sie genetisch wie körperlich klar europäische oder besser kaukasische Züge auf. Migrationsgeschichtlich ist dies besonders interessant wenn man das Alter der Mumien in Betracht zieht. Interessant ist auch, dass im weiten Umfeld der Grabstätte bislang keine Zeichen dieser Xiaohe Zivilisation gefunden wurden, was die etlichen toten Körper und ihre Fundstätte zum wahrscheinlich einzigen Zeugnis dieser Zivilisation macht.
Dieser Artikel soll nur einen kleiner Überblick über die Mumien der Xiaohe Nekropole geben. Mehr über die Fundgeschichte findet sich bei Wikipedia, ein Bericht über die formale Freilegung der Grabstätte und ihres Inhalts gibt es hier und ein kurzer philosophischer Blick auf die Bedeutung dieser Funde gibt es hier. Ein toller Übersichtsartikel stammt von ancient-origins.com und zum ersten Mal habe ich von diese Mumien bei Stuff You Should Know gehört.