Xbox@E3 2018: Zusammenfassung & Bewertung

Neue Studios

Vor einer Weile ging das Gerücht um, dass Microsoft auf große Shopping-Tour gegangen ist, um ihr Line-Up an First-Party-Studios zu erweitern. Auf ihrer Pressekonferenz bestätigte der Xbox-Chef diese Gerüchte, auch wenn sich herausstellt, dass Microsoft weder EA, noch Nintendo aufgekauft hatte, was eine Überraschung. Aber von den dummen Gerüchten zur aufregenden Realität.

Xbox hat fünf neue Studios. Darunter Undead Labs und Playground Games, die die letzten Jahre bereits für Microsoft an State of Decay bzw. Forza Horizon gearbeitet hatten. Dann ist da das komplett neue Studio The Initiative rund um Business Insider Darrell Gallagher, der in der Videospielbranche schon viel herum gekommen ist. Bleiben noch zwei neue Studios. Das erste ist Compulsion Games, Entwickler hinter dem bioshockigen Survival-Game We Happy Few.

Bis hierher haben wir ein kleines Indie-Studio, ein frisch gegründetes Studio und zwei Studios, die bereits seid einer Weile exklusive Deals mit Microsoft hatten. Die Ankündigung des letzten Studios hingegen ist das, was ich als DIE Bombe des Abends beschreiben würde und ja, ich ziehe es absichtlich künstlich in die Länge. Ninja Theorie (!!!), da habt ihr’s. Die Entwickler von Enslaved, dem Action-Kracher DmC: Devil May Cry und dem verdienten Game of the Year 2017, Hellblade: Senua’s Sacrifice gehören jetzt offiziell zu Microsoft.

Die generelle Botschaft aller Studios, sowie auch von Xbox selbst ist, dass alle fünf volle kreative Freiheit haben werden. Das kann natürlich Marketing-Gelaber sein, aber ich glaube nicht, dass ein Studio wie Ninja Theorie nach einem so harterarbeiteten kreativen und finanziellen Erfolg wie Hellblade einfach seine kreative Freiheit für Geld zum Fenster raus wirft.

Ein kleiner Dämpfer, über die Spiele der Studios ist wenig bekannt. Compulsion wird We Happy Few wie angekündigt als Multiplattform-Titel später im Jahr veröffentlichen und Undead Labs dürfte noch etwas mit State of Decay 2 zu tun haben. Über kommende Projekte von The Initiative und Ninja Theorie ist gar nichts bekannt. Lediglich zu Playground’s neuem Projekt weiß man ein ganz kleines bisschen. Es wird sich um ein Open-World Spiel in einem anderen Genre als Racing handeln. Gerüchten zufolge ist es ein neues Fable, also ein Action-RPG, aber das sind wie gesagt nur Gerüchte.

Noch mehr Spiele

Natürlich dürfen auch Multiplattform-Third-Party Spiele nicht fehlen. Und davon hatte die Microsoft Konferenz eine ganze Menge. Vom Indie-Showcase bis zu großen Reveals war so ziemlich alles dabei, was man sich erhoffen konnte. Jedes Spiel einzelnd anzusprechen würde wohl zu weit führen, deshalb lieber ein paar allgemeine Dinge.

Xbox hatte ein paar große Enthüllungen dabei. Der erste Gameplay-Trailer für The Division 2, der erste Cyberpunk 2077 Trailer seit dem Reveal 2013, die Enthüllung von Dying Light 2 etc. Hier besonders auffällig, nicht nur gab es große Reveals, es gab recht viele große japanische Spiele. Xbox und der japanische Markt stehen seit einer Weile ein bisschen auf dem Kriegsfuß, weshalb gerade japanische Spiele bei Xbox Events immer recht kurz kamen. Nicht so gestern. Getrieben von den Enthüllungen von From Softwares Sekiro: Shadows Die Twice und Capcoms Devil May Cry 5, präsentierte Xbox sechs große japanische Spiele, die man sonst wohl eher bei Sony gesehen hätte.

Als Spielefan war Microsofts Games Feuerwerk sehr unterhaltsam. Neue Spiele, alte und neue Marken, kleine und große Überraschungen und davon viel. Insgesamt wurden laut Microsoft 50 Spiele gezeigt mit 15 Weltpremieren. Es kommt natürlich immer drauf an, ob man so eine Konferenz als Fan von Videospielen im allgemeinen oder als Fan der Plattformen, aber an sich sehr ordentlich.

Features & Hardware

In den letzten beiden Jahren lag der Appeal der Xbox E3 Präsentationen meisten in diesem Bereich. Abwärtskompatibilität, Game Pass, Xbox One X, sowas eben. Auch diesmal gab es ein paar Neuigkeiten in diesem Bereich. Anstatt sie aber diesmal aggresiv in den Fokus zu rücken, fühlen sie sich eher wie eine Ergänzung zum restlichen Aufgebot an, als die letzten Jahre.

Phil Spencer erwähnte kurz, dass die nächste Reihe an Xbox Konsolen bereits in Entwicklung ist. Mehr eine am Rande erwähnte Info, als eine echte Ankündigung. Wo Sony in nächster Zeit wohl mehr über seine neue Konsole reden wird, wollte man sich damit wohl einfach nur in die Richtung etwas absichern. Auch der Game Pass hatte seinen Auftritt, aber eher weniger der Rede wert.

Zudem wurden ein paar dieser klassischen High-Tech Begriffe in den Raum geworfen: Machine Learning, AI, Streaming und Cloud. Als direkte Features wurden in diesem Zusammenhang schnelleres Spielen bei der Installation großer Spiele und das Streaming von technisch-anspruchsvollen Spielen auf Geräten, die dazu eigentlich nicht in der Lage wären.