Von Ex-Militärs, Wunderkindern und bunten Kriegern

Midnight Special

Midnight Special zu schauen war ein merkwürdiges Erlebnis. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl extrem gefesselt sein zu müssen. Als der Film vorbei war hatte ich das Gefühl den Film toll finden zu müssen. Aber… irgendwie……….. Ne, keins von beiden. Tatsächlich war Midnight Special ein extrem emotionsloses Filmerlebnis für mich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sich der Film zu irgendeinem Punkt entwickelt hat oder eine Spannungskurve hatte. In den ersten 10 Minuten wird angekündigt, was passieren wird, genau das passiert und dann ist der Film vorbei.

In den ersten 10 Minuten wird etabliert, dass der Junge Alton nicht weiter definierte „magische“ Fähigkeiten besitzt. Deshalb wird er sowohl vom Militär, als auch von einem religiösen Kult verfolgt wird, die ihn beide für ihre Zwecke brauchen. Gemeinsam mit seinem Vater und einem Kindheitsfreund seines Vaters ist der Junge auf dem Weg zu einem besonderen Ort, an dem an einem bestimmten Tag etwas passieren wird, in das der Junge involviert sein wird. Hier wird auch etabliert, dass der Vater bereit ist Cops umzubringen, wenn es nötig ist, um den Sohn zu beschützen. Wo ein normaler Film dann erst wirklich losgehen würde hört der Film hier quasi auf.

Der Junge entdeckt im Laufe des Films mehr und mehr seiner Fähigkeiten, aber das ist nicht wirklich eine Entwicklung. Als Zuschauer wissen wir nicht was der Junge kann und was er nicht kann. Eine neue Fähigkeit als Plotpunkt zu verkaufen ist so, als würde man einen neuen Zauberspruch in Harry Potter als Plotpunkt verkaufen wollen. Nach 2/3 des Films erfahren wir den Grund für die Kräfte des Jungen, aber diese „Enthüllung“ ändert absolut nichts am Film. Die Ziele sind die gleichen, alle verhalten sich gleich. Wer die Szene aus irgendeinem Grund verpasst würde es schlicht nicht merken.

Der einzige Charakter, der so etwas wie eine Entwicklung durchgeht ist der von Adam Driver (Kylo Ren in Star Wars). Aber seine Entwicklung fühlt sich unnatürlich und gezwungen an, ein Deus Ex Machina, um die Handlung weiter zu bringen. Alle anderen Charaktere sind am Ende die gleichen, wie am Anfang auch. Es gibt keinen bedeutungsvollen Konflikt, keine Charaktermomente, Nichts.

Fazit: Die Handlung des Films scheint nicht über den ersten Pitch herausgekommen zu sein. Der Film wurde trotzdem gedreht.