Was ist… die 10.000 Jahre Uhr?

Die 10.000 Jahre Uhr ist ein Kunstprojekt, dass seit mehreren Jahren in einem Berg in West Texas gebaut wird. Es handelt sich dabei, wie der Name schon vermuten lässt, um eine Uhr, die die nächsten zehntausend Jahre mit minimalen menschlichen Aufwand die Zeit messen soll.

Vater der Idee ist der Erfinder Daniel Hillis. Gemeinsam mit dem Musiker Brian Eno, dem Aktivisten Stewart Brand, der Journalistin Esther Dyson und dem Software-Entwickler Mitchell Kapor gründete Hillis 1996 die The Long Now Foundation, eine Non-Profit-Organisation mit dem Ziel in der immer schneller werdenden Welt eine Institution für langzeitige Planung und verantwortungsvolles Handeln im Angesicht der nächsten 10.000 Jahre zu etablieren. Einer der größten Geldgeber des Projekts ist Jeff Bezos, Gründer und Geschäftsführer von Amazon.com. Er unterstützte das Projekt mit 42 Million US-$ und hat den Berg gekauft, in dem die Uhr errichtet wird.

Der Aufzieh-Mechanismus der Uhr

Funktionsweise der 10.000 Jahre Uhr

Die Uhr ist so konstruiert, dass sie im Optimalfall 10.000 Jahre lang in der Lage ist die Zeit zu messen. Ganz ohne die Notwendigkeit, dass Menschen die Uhr besuchen. Als Energiequelle hierfür nutzt die Uhr die Sonne oder besser die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Diese können in dieser Lage durchaus deutlich über 10 °C liegen. Um sicherzustellen, dass die Uhr richtig geht, synchronisiert sie sich, wenn immer möglich, selber. Wieder spielt die Sonne hierfür eine wichtige Rolle. Wenn die Sonne ihre Mittagshöhe erreicht wird das Licht durch ein Prisma ins Innere der Uhr geleitet. Anhand dieses Signals stellt sich die 10.000 Jahre Uhr wieder auf die Mittagszeit ein.

Es gibt allerdings auch einen Teil der Uhr, der auf Menschen angewiesen ist. Dieser wird durch die gute alte Schwerkraft betrieben indem tonnenschwere Steinblöcke langsam gen Boden gleiten. Dieser Teil betreibt ein Glockenspiel und die eigentliche Zeitanzeige und muss durch ein Gewinde aufgezogen werden.

Der Computer zum Betrieb des Glockenspiels

Das Glockenspiel ist weit mehr als eine schnöde Glocke, die immer mal wieder angeschlagen wird. Es ist mit einem gewaltigen mechanischen Computer verbunden, der für jeden Tag der 10.000 Jahre eine neue Melodie berechnet. Die für den Tag berechnete Melodie ertönt nur, wenn die Uhr komplett aufgezogen ist. Obwohl die überschüssige Energie der Zeitmessung in diesen zweiten Teil der Uhr gespeist wird, ist es recht unwahrscheinlich, dass die Uhr nach einer gewissen Zeit ihre Melodie noch von alleine spielen wird.

Vorrausdenken

Um Energie zu sparen läuft die Zeitanzeige nicht kontinuierlich. Erst auf „Nachfrage“ beziehungsweise betätigen eines weiteren Mechanismus, zeigt die Uhr die aktuelle Zeit an. Bis dahin wird die Zeit angezeigt, die vorherige Besucher abgefragt haben. Weil ein einfaches Ziffernblatt viel zu langweilig wäre, zeigt die Uhr noch einiges mehr. Neben der Jahreszahl zeigt sie auch den Stand von Sonne und Mond, sowie die Phasen des Monds und sogar eine Sternkarte.

Bildergalerie zum erste Prototypen der Uhr

Clock of the Long Now Prototype 1

Um die Langlebigkeit der Uhr sicherzustellen, wird die Uhr im Inneren eines Berges aus Edelstahl, Keramik und Stein gebaut. Die fertige Uhr soll etwa 70 Meter hoch sein. Größte Unsicherheit bei der Konstruktion und Planung der langen Lebenszeit werden die menschlichen Besucher sein, die über die Jahrtausende hinweg die Uhr besuchen werden. Aber genau hierin liegt schließlich der Appell der Uhr an den Menschen: Bedächtiges Handeln in Anbetracht einer Zukunft, die der Einzelne wohl nie erleben wird.

Ich kann mir die Zukunft nicht vorstellen, aber sie ist mir wichtig. Mir ist klar, dass ich Teil einer Geschichte bin die zu einem Zeitpunkt begann, an den ich mich nicht erinnern kann und weiterreichen wird, als die Erinnerung an mich. Ich spüre, dass ich zur Zeit wichtiger Veränderungen lebe und fühle mich dazu verpflichtet sicherzustellen, dass diese Veränderungen am Ende gut sein werden. Ich pflanze Eicheln wohlwissen, dass ich die Eichen niemals nutzen werde.

~Danny Hillis

Das Erstemal gehört, habe ich von der 10.000 Jahre Uhr bei Stuff You Should Know. Die Informationen aus diesem Artikel stammen von der offiziellen Webseite der Long Now Foundation.