Von Ringen, Sägen und Galgen

Halloween ist gerade vorbei. Um mich für die Feier des Unheimlichen einzustimmen habe ich mir in der Woche vorher drei etwas ältere Horrorfilme angeschaut, namentlich Saw 6, Rings und The Gallows. In diesem Artikel möchte ich kurz meine Meinung zu den drei Filmen abgeben. In der Reihenfolge, in der ich sie geschaut habe.

SAW VI

Das Saw-Franchise gehört zu diesen „legendären“ Filmreihen, gerade in meiner Altersgruppe. Nicht weil die mittlerweile 8 Filme sonderlich gut wären, sondern viel mehr weil sie im Ruf stehen sehr brutal zu sein. Ich selber habe keine echte Beziehung zu der Reihe. Keinen der Filme habe ich mehr als einmal gesehen und an keinen erinnere ich mich wirklich gut. Den ersten Teil habe ich als durchaus gut in Erinnerung, der Film war damals noch als Psycho-Thriller angelegt, den zweiten als ganz okay, den dritten als schlecht und den vierten eigentlich gar nicht mehr. Ich könnte nicht einmal beschwören, dass ich Teil 4 wirklich gesehen habe, mir kommen bestimmte Szenen aber bekannt vor, weshalb ich glaube ihn gesehen zu haben. Saw 6 soll zu den besten Filmen der Torture Porn Filmreihe gehören, weshalb ich als Vorbereitung auf Halloween also Saw 6 geschaut habe.

Mein wohl größtes Problem mit der Reihe ist, dass sie sich selber für sehr klever hält. Die Timeline der Serie ist so haarsträubend komplex, dass wohl selbst hardcore Saw-Fans Probleme haben werden zu sagen wann welcher Charakter wie und wo etabliert wird. Die Hälfte jedes Saw-Films sind Flashbacks und in der zweiten Hälfte des jeweiligen Films sind diese Flashbacks in der Regel hauptsächlich Rückblenden zum Anfang des Films. Dazu kommt am Ende meist ein Twist, der die erlebte Erzählung auf die ein oder andere Weise auf den Kopf stellt und das alles nur, um zu rechtfertigen wie der Jigsaw-Killer, der im dritten Teil der Serie stirbt, auch im siebten Teil noch Morde begehen kann.

Teil 6 ist in dieser Hinsicht wohl ein typischer Saw-Film. Brutal und grausam, verworren und durcheinander, stellenweise dumm. Ohne das ganze „Ach sind wir klever“ würde ich den Appeal der Saw-Filme verstehen. Viel Blut und Grausamkeit, verstörende Ästhetik, sehr düstere Atmosphäre und eine wirre aber stimmungsvolle Cinematographie. Das ultimative Katharsis-Erlebnis halt, natürlich auch herrlich ekelhaft und gerade mit abgeschaltetem Hirn gut zu schauen. Auf was diese verrückten Jugendlichen von heute eben so stehen 😉

Fazit: Wenn Saw 6 einer der besten Saw-Filme sein soll, dann hätte die Reihe vielleicht wie ihr Killer nach dem dritten Teil sterben sollen!