Was ist… die Olympic?

Die RMS Olympic ist eines von zwei Schwesterschiffen der RMS Titanic und sogar namensgeber der Baureihe. Das dritte Schiff im Bunde ist die HMHS Britannic. Die Olympic war nicht nur das erste, sondern auch langlebigste Schiff der Olympic-Klasse. Nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1911 fuhr sie als Passagierschiff die Atlantikroute, diente zwischenzeitlich als Truppentransporter im ersten Weltkrieg, wo sie sogar durch einen Rammmanöver ein deutsches U-Boot versank und wurde 1935 außer Dienst genommen. Die Titanic sank 1912 bei ihrer Jungfernfahrt in einem der schwersten Schiffsunglücke der Geschichte. Die als Lazarettschiff eingesetzte Britannic sank 1916, etwa ein Jahr nach ihrer Jungfernfahrt, durch die Kollision mit einer Seemine.

Die britische Stewardesse Violet Jessop war als Crewmitglied auf allen drei Schiffen der Olypmic-Reihe tätig. Sie überlebte eine schwere Kollision der Olympic, war eine der circa 700 Überlebenden der Titanic-Katastrophe und war auch an Bord der Britannic, als diese die Seemine rammte, kam aber auch hier mit dem Leben davon.

Die Olympic und die Titanic im März 1912. Fotografie von Robert John Welch für Harland & Wolff.

Informationen zur Olympic-Klasse

Die Schiffe der Olympic-Klasse waren als Passagier und Transportschiffe auf der Atlantikroute zwischen England und den Vereinigten Staaten geplant. Den Präfix „RMS“ („Royal Mail Ship“) erhielten die RMS Olympic und die RMS Titanic, weil sie auch Post zwischen ihren beiden Zielorten transportieren sollten. Der Bau der Britannic verzögerte sich nach dem Unglück der Titanic so sehr, dass sie durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs nur noch als Lazerettschiff eingesetzt wurde. Daher der Präfix „HMHS“, für „His Majesty’s Hospital Ship“.

Alle drei Schiffe waren gerade nach damaligen Maßstäben gigantisch. Sowohl die Olympic, als auch die Titanic galten bei ihrer Fertigstellung als das bis dato größte Schiff der Welt. Lediglich die Britannic durfte sich dieses Titels nicht erfreuen. Zur Zeit ihrer Fertigstellung wurde ihre Größe vom deutschen Transatlantikliner Vaterland übertroffen. Die Schiffe waren knapp 270 Meter lang, etwa 30 Meter breit und besaßen einen Rauminhalt von etwas weniger als 130.000 Kubikmetern. Die drei Schiffe der Olympic-Klasse waren alle jeweils ein bisschen größer als ihre Vorgänger. Die Titanic besaß einen etwas größeren Rauminhalt als die Olympic, vorallem durch zusätzliche Aufbauten, und die Britannic übertraf die Titanic durch circa 50 Centimeter zusätzliche Breite.

Angetrieben wurden die drei Schiffe durch zwei Kolbendampfmaschinen mit je maximal 15.000 PS Leistung und einer Parsons-Turbine, die durch die Abgase der beiden Dampfmachinen betrieben wurde. Letztere konnte bis zu 16.000 PS Leistung produzieren. Die RMS Titanic, wie auch die RMS Olympic sollten Reisegeschwindigkeiten von 21 Knoten erreichen, die HMHS Britannic sogar von 22 Knoten. Den Geschwindigkeitsrekord der Olympic-Klasse hält das namensgebende Schiff mit 25,1 Knoten.

Der Olympic-Titanic-Versicherungsbetrug

In ihrem Buch „The Riddle of the Titanic“ gehen die beiden Autoren Robin Gardiner und Dan van der Vat der Frage nach, ob die Titanic vielleicht nie gesunken ist. Die beiden behaupten darin, dass das im April 1912 gesunkene Schiff nicht die Titanic, sondern die Olympic war.

Ihre Hypothese: Der Untergang der Titanic war ein riesiger Versicherungsschwindel der Reederei. Die nagelneue Titanic wurde 1912 durch die kurz vorher in einen schweren Zusammenstoß verwicklte Olympic ausgetauscht als beide in der gleichen Werft lagen (siehe Bild oben). Anschließend wurde die falsche Titanic auf eine gefährliche Jungfernfahrt entsand, auf deren Route das Kollisionsrisiko mit Eisbergen sehr hoch war. Nach dem kalkulierten „Unglück“ konnte dann die Versicherungssumme der Titanic eingestrichen werden.

Indizien für die Validität dieser Annahme sind Dinge, die nicht wie geplant bei der Jungfernfahrt an Bord waren. Prominentestes Beispiel ist der damalige amerikanische Reederei-Besitzer John Pierpont Morgan, der sich wegen Krankheit kurzfristig entschuldigen lassen musste, wenige Tage später aber wohl kerngesund in Frankreich gesehen wurde. Auch einige Freunde Morgans traten die Jungfernfahrt der Titanic nicht wie geplant an, weil sie kurzfristig absagten. Generell waren von den 3500 Plätzen auf dem Schiff nur 2200 Plätze belegt. Morgan veranlasste sogar, dass seine Kunstsammlung nicht wie geplant mit der Titanic in die USA transportiert wurde. 

Der Hypothese und den angeblichen Verschwörern kommt dabei zu Gute, dass Titanic und Olympic quasi baugleich waren. Nicht nur im Bezug auf groben Merkmalen, sondern bis hin zur detaillierten Innenausstattung. Nägel im den Sarg dieser Theorie sind allerdings Baunummern, die Forscher auf wenigen Teilen des Fracks fanden. Auf Ruder und Propeller fand man die Baunummer 401, Baunummer der Titanic, die Olympic besaß die Baunummer 400.

Quellen:

Auf dieses Thema aufmerksam gemacht wurde ich durch Stuff They Don’t Want You To Know. Quellen für diesen Artikel waren dieser (und darin verlinkte) Wikipedia-Artikel und dieser Artikel auf Welt.de.