Was ist… Pen & Paper Rollenspiel?

Mit den Grundprinzipien aus dem Weg kommen wir nun zum eigentlichen Spiel. Was braucht man, um eine eigene Spielrunde auf die Beine zu stellen. Womit fängt man an und welche Anforderungen stellt das Spiel an seine Spieler. All diese Fragen und mehr versuche ich auf dieser Seite zu klären.

Promotionsbild des „Degenesis: Rebirth“ Endzeit-Regelwerks

Direkt vorweg: Per se kann jeder ein Pen & Paper Rollenspiel spielen. Es gibt keine Altersbeschränkung oder sonstige Teilnahmevorausetzungen, man muss nicht geschickt oder sportlich sein. Es gehört lediglich ein bisschen Kreativität dazu und der Wille sich auf etwas Neues einzulassen, der Rest kommt von allein. Bei dem gewaltigen Angebot sollte sich für jede Spielergruppe etwas passendes finden lassen, egal ob man mehrere Sitzungen plant oder einen einzelnen Abend, egal ob mit Kindern oder Erwachsenen.

Wenn sich also seine Spielrunde aus Familien, Freunden und Bekannten gefunden hat, gilt es den Spielleiter festzulegen. Auf den Spielleiter kommt im Vorfeld des Spieleabends die größte Arbeit zu. Er muss sich mit dem Regelsystem und der Geschichte auseinandersetzen und entsprechende Vorbereitungen treffen. Am Spieltisch selbst liegt der Erfolg des Abends zu einem großen Teil in seiner Hand. Um auf die Spieler reagieren zu können ist ein gewisses Maß an Improvisationstalent erforderlich und ein Gefühl für Spielfluss und Dramatik ist nötig um zu verhindern, dass es langweilig wird. Mit all dieser Verantwortung ist die Rolle des Spielleiters wahrscheinlich nicht für jeden attraktiv und das muss sie auch nicht.

Jetzt geht es an die Auswahl des Regelsystems, des Genres und letztlich der Geschichte. Bei alle dem sollte der Spielleiter ein besonderes Mitspracherecht haben, da er am Ende die meiste Arbeit mit diesen Entscheidungen haben wird. Ganz allgemein ist die Auswahl in all diesen Punkten riesig, gerade wenn man nicht vor englischen Spielen zurückschreckt, aber auch auf deutsch ist das Angebot bereits beachtlich. Dazu kommt natürlich auch immer die Möglichkeit Regelsystem, Genre oder Geschichte selbstständig zu erschaffen. Allerdings sei die Empfehlung ausgesprochen erst ein paar Eindrücke zu sammeln, bevor man sich selbst an der Erschaffung eines Regelsystems oder einer Geschichte versucht.

Spielschirm des Lovecraft Horrors „Cthulhu“

Bei der Fülle an Möglichkeiten ist die Auswahl des passenden Systems nicht leicht. Viele Verlage bieten kostenlose Einsteiger Sets für ihre Rollenspiele an, die eine Übersicht über die Regeln und meistens auch eine oder mehrere Geschichten beinhalten,. Zudem gibt es etliche Regelsysteme die komplett kostenlos vom Entwickler oder Vertreiber angeboten werden. Eine tolle Übersicht über kostenlose Rollenspiele und Einsteiger-/Demo-Sets gibt es bei goblinhort.at. Die Systeme sind nach Genre sortiert, mit einer sehr kurzen Beschreibung versehen und am Ende gibt es sogar den Link zur Bezugsquelle. Am besten ist es wohl mit einer kostenlosen Probeversion eines etablierten Systems zu beginnen, um den Einstieg möglichst einfach zu gestalten.

Für den eigentlichen Spieleabend ist dann nur noch wichtig, dass alle Lust haben ein Rollenspiel zu spielen und die entsprechende Zeit mitgebracht haben. Die nötigen Würfel gibt es vieler Orts zu kaufen und wer gar kein Geld ausgeben will, der wird im Internet bestimmt die ein oder andere Würfelsoftware finden oder nutzt einfach Excel. 

Quelle für diesen Artikel war vor allem persönliche Erfahrung. Mein erster richtiger Kontakt mit Pen & Paper Rollenspielen war T.E.A.R.S. von RocketbeansTV. Eine Geschichte des Rollenspiels.