Wer ist… Iron Mike?

Michael Malloy alias Iron Mike war ein Obdachloser Alkoholiker, der 1932 und 1933 in New York der unfreiwillige Mittelpunkt eines Mordkomplotts und Versicherungsbetrugs wurde. Er hatte keine Freunde, keine Familie; Er kam aus Irland und hatte als Feuerwehr gearbeitet. Am Ende seines Lebens war er Stammgast im Speakeasy von Toni Marino, eine der Kneipen, die während der amerikanischen Prohibition illegalen Alkoholausschank betrieb.

Toni Marino und einige Komplizen planten einen Versicherungsbetrug. Sie arrangierten eine Lebensversicherung auf Malloy und wollten ihn daraufhin schnell umbringen. Malloy allerdings überlebte fünf mehr oder weniger ellaborierte Anschläge auf sein Leben. Der sechste Anschlag am 21. Februar 1933 hatte schließlich Erfolg. Die Versicherungssumme bekamen sie nicht, stattdessen starben die Verschwörer auf dem elektrischen Stuhl.

Ins Grab trinken

Am Ende waren ein halbes dutzend Leute am Mordkomplott beteiligt. Nach der ersten Absprache brauchte die Gruppe fast fünf Monate, um drei Lebensversicherungen mit einem Gesamtwert von $3.576 (heute etwa $54.000) abzuschließen. Die zweite Hälfte des Plans, der Mord an Iron Mike, hatte der leichtere sein sollen. Die Gruppe wollte Malloys Alkoholsucht ausnutzen. Ein Abend mit endlos kostenlosen Drinks sollte ausreichen, um ihn unter die Erde zu bringen. Drei Abende am Stück trank sich der Mann auf Kosten des Hauses bis zur Besinnungslosigkeit, wachte einige Stunden später am Boden der Bar wieder auf, torkelte nach draußen und stand nicht einmal 24 Stunden später wieder auf der Matte für die nächste Runde.

Methanol und Austern bis zum Umfallen

Also wurden härtere Geschütze aufgefahren. Mit Methanol gepunchter Alkohol ist gefährlich, Trinker können erblinden oder sogar sterben. Zur Zeit der Prohibition starben weit mehr als 50.000 Menschen an gepunchten Alkohol. Ein Toter mehr oder weniger würde kaum jemanden auffallen, aber die Gruppe rund um Toni Marino und Francis Pasqua würden endlich abkassieren. Nachdem Iron Mike wie zu erwarten am Abend wieder in der Bar aufschlug servierte Marino ihm zunächst ein paar Gläser billigen Whiskeys um den Trinker so richtig in Stimmung zu bringen. Nach ein paar Gläsern tauschte Marino dann heimlich das ausgeschenkte Getränk. Statt Whiskey setzte er Micheal Malloy Shots puren Methanols vor. Doch dieser schien sich daran nicht zu stören, er kippte ein Glas nach dem anderen und sobald das eine Glas geleert war fragte er nach einem Weiteren.

Dies ging mehrere Abende und obwohl die Frustration der Verschwörer mit jedem Methanol-Shot größer wurde, waren sie noch nicht einstimmig bereit von den „gewieften“ Mordversuchen abzuweichen. Also wurde aus dem All-You-Can-Drink auch noch ein All-You-Can-Eat. Genauer ein „Austern bis zum Umfallen“, wortwörtlich. Austern und hochprozentiger Alkohol sind eine gefährliche Kombination. Aber nicht für Malloy. Genüßlich verschlang er die Austern, immer ein Glas Methanol in Reichweite um die Meeresfrüchte herrunter zu spülen.

Sardinen Sandwich des Todes

Ein letzter Versuch den Trinkfesten Iren mit Lebensmitteln zu töten nahm die Form eines Sandwiches an, ein Sardinen Sandwich um genau zu sein. Mike hatte an vielen Abenden nur kurz von seinen Getränken abgelassen, um ein solches Sandwich zu verspeisen. Also sollte eben so ein Sandwich nun auch sein Ende sein. Die Gruppe lies eine Dose Sardinen für mehrere Tage verrotten, packte die modernden Fische zwischen zwei Brotscheiben und lies sich nicht Lumpen auch noch ein paar Metalsplitter und -späne als geheime Zutat dazuzupacken. Aber auch dieser Plan stellte sich als Fehlschlag heraus. Malloy aß das Sandwich, fragte nach einem weiteren, torkelte irgendwann aus der Bar und war am nächsten Tag wieder da.