Wer ist… Krösus?

Krösus war der letzte König des Königreichs Lydien auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Er wurde etwa 590 vor unserer Zeit geboren, regierte das Königreich von 550 vor Christus bis 541 v. Chr. und starb dann vermutlich im selben Jahr, wobei manche Quellen ihm auch ein Leben bis weit über den Sturz der Lyder hinaus zuschrieben. Es handelt sich bei ihm auch um den sprichtwörtlich sehr reichen Krösus. Ursprung der Redewendung ist am ehesten seine bedeutende Rolle bei der Verbreitung des Münzgeldes.

Lebensereignisse

Krösus wurde in das Geschlecht der Mermnaden geboren. Sein Ururgroßvater Gyges hatte den Thron Lydiens wohl etwa 670 v. Chr. gewaltsam an sich gebracht. Krösus war der Sohn von Alyattes dem Zweiten, der Name seiner Mutter ist nicht bekannt. Diverse Geschichtsschreiber sprechen davon, dass Krösus während seiner Zeit als Kronprinz immer wieder das Ziel von Versuchen war ihm die Thronfolge steitig zu machen. So soll etwa seine Stiefmutter versucht haben ihn mit vergiftetem Brot umzubringen.

Dennoch wurde er 550 v. Chr. nach dem Tod seines Vaters der König von Lydien. Militärisch führte er Eroberungsfeldzüge und besetzte zum Höhepunkt seiner Macht einen Großteil der anatolischen Halbinsel. Dabei nahm er auch einige griechische Städte ein.

Im Osten des Königreichs konnte unterdessen der Perserkönig Kyros II. enorme militärische Erfolge für sich verbuchen und sein Herrschaftsgebiet bis an die Grenzen Lydiens ausdehnen. Krösus sah sich dadurch bedroht, verbündete sich mit Sparta, dem babylonischen König Nabonaid und Amasis von Ägypten und leitete daraufhin den Präventivschlag gege Kyros ein.

Zuvor soll er das Orakel von Delphi befragt haben, welches ihn mit der Vorhersage „Wenn du den Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören.“  in den Untergang des lydischen Reiches geschickt haben soll.

Die Schlacht von Pteria war die erste Konfrontation zwischen den beiden und endete nach etwa einen Tag zwar verlustreich aber ohne klaren Sieger. Am nächsten Tag stellte sich Kyros nicht mehr zum Kampf, was für Krösus dem Eingeständnis einer Niederlage gleich kam. Krösus zog sich mit seinen Truppen daraufhin vom Schlachtgeschehen in die Hauptstadt des Lyderreiches, Sardes, zurück.

Aber die persische Armee folgte Krösus. Nach einer zweiwöchigen Belagerung konnte Kyros‘ Streitmacht die Stadt einnehmen. Damit war Krösus geschlagen und das Reich der Lyder gestürzt. Krösus Schicksal nach der Niederlage ist nicht endgültig geklärt. Es finden sich stark widersprüchliche Aufzeichnungen nach denen Krösus entweder sofort getötet wurde oder sogar als Berater von Kyros II. an zukünftigen Reisen und Eroberungszügen des Persers beteiligt war.

Der Reichtum des Krösus

Den meisten Menschen wird Krösus allerdings wohl weniger wegen dem Fall des Lyder-Reichs bekannt sein, sondern vielmehr wegen seines Reichtums. Der deutschen Redewendung nach ist man reich oder eben nicht so reich wie Krösus. Aber warum ist ausgerechnet Krösus der Maßstab für Reichtum?

Als König von Lydien profitierte er enorm vom natürlichen Rohstoffreichtum der Region. In Lydien wurden zu seiner Zeit in großem Stile Gold und Silber aus Bergwerken gewonnen und auch der Fluss Paktolos (heute Sart Çayı) führte damals große Mengen Gold mit sich. Dazu kamen Einnahmen durch Steuern und Tribute. Kurzgesagt: Nach fast allen Maßstäben war Krösus sehr reich. Allerdings gab es auch schon zu seiner Zeit weitaus reichere Menschen.

Die enge Verbindung zwischen Krösus und Reichtum kommt wohl eher daher, dass die Lyder gemeinhin als die Erfinder des Münzgeldes gelten. Krösus‘ Vater hatte die Praxis wohl erstmals etabliert. Krösus Beitrag zum Erfolg des Münzgeldes war aber nicht von der Hand zu weisen. Er lies Münzen aus purem Gold und puren Silber prägen, zuvor bestanden Münzen aus der Gold-Silber-Legierung Elektrum. Auf der einen Seite verzierte er sie mit Abbildungen eines Stiers und eines Löwen, auf der anderen Seite wurde der Wert der Münze markiert. Krösus erschuf ein weithin anerkanntes Währungssystem, das sich auch über die Grenzen des Königreiches ausbreitete. Seitdem steht der letzte lydische König wie kaum ein anderer in Verbindung mit Geld und Reichtum.

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