Von Paradoxa, Bullen und Rächern

Hot Fuzz

Edgar Wright ist sowas wie der Hippe Quentin Tarantino. Beide bedienen sich bei ihren Filmen kleverer Dialogregie, arbeiten oft und gerne mit den selben Menschen zusammen, legen sich nur ungern auf ein Genre fest und in jeder zweiten Review zu einem ihrer Filme taucht der Satz „Eine Liebeserklärung an XY“ auf. Der markante Unterschied ist wohl, dass Tarantinos Filme meist eine Liebeserklärung an ältere Filme sind, während Wright sich voll und ganz der Popkultur verschrieben hat.

Zu Wrights bekanntesten Filmen zählen die drei 2004, 2007 und 2013 erschienenen Teile der Cornetto-Trilogie. Die drei Filme, Shaun of the Dead, Hot Fuzz und The World’s End haben zwar keinen inhaltlichen Zusammenhang, teilen sich aber ein paar Leitmotive, sowie wiederkehrende Schauspieler und Crew-Mitglieder.

Ich habe so meine Probleme mit allen drei Filmen der Cornetto-Trilogie. Primär die tonale 180° Wende, die alle drei Filme gegen Ende durchmachen. Während diese Wendungen für Shaun of the Dead und The World’s End aber noch nachvollziehbar sind; irgendwann muss die harte Realität von Zombieapokalypsen und Alieninvasionen die Protagonisten schließlich einholen. Erfüllt Hot Fuzzs U-Turn in meinen Augen keine Funktion. Was als bizzares, aber doch leichtherziges Krimispiel in einer ländlichen Kleinstadt beginnt, wird am Ende von jetzt auf gleich eine Actionfilm-Parodie.

Fazit: Ein toller Film, bis er sich am Ende entscheidet alle bisherigen Qualitäten über Bord zu werfen und lieber eine Actionfilm-Parodie zu sein.