Review: Horizon: Zero Dawn

Geschichten aus der Postapokalypse

Die Menschheit ist tot, lang lebe die Menschheit! In einer weitentfernten Zukunft wandert eine neue Menschheit durch die Ruinen einer verschwundenen, hochtechnologischen Zivilisation. Die einzigen Zeugen dieser ausgestorbenen Vergangenheit sind kleine und große Tiermaschinenen, die die Wüsten, Sümpfe und Wälder der Welt durchstreifen.

In dieser Welt lebt Aloy. Seid ihrer Geburt lebt die junge Frau als Ausgestoßene im Gebiet der Nora, einem alten Jäger-Sammler-Stamm. Das soll sich mit der Erprobung ändern, der ultimativen Prüfung für alle heranwachsenden in der Nora-Region. Wer den Test besteht wird in den Rang der Mutigen erhoben, unabhängig von seiner Vergangenheit.

Nachdem der Spieler in einem kurzen Intro mit Aloy als Kind eine alte Ruine erkundet und die spielerischen Grundlagen gelernt hat, setzt die eigentliche Handlung des Spiels einige Tage vor der Erprobung ein. Im Rahmen der Hauptstory versucht Aloy und damit der Spieler herauszufinden, wer sie ist und wie die Welt zu dem geworden ist, was sie jetzt ist. Für die nötige Dramatik versucht ein wahnsinniger Kult obendrein auch noch die Welt in ihrem aktuellen Zustand zu zerstören.

Eigentlich eine durchaus interessante Prämisse, leider leidet sie unter heftigen erzählerischen Schwächen. Das letzte Drittel der Geschichte zieht sich schrecklich. Das liegt primär daran, dass der Spieler in ihr auf sehr unraffinierte Weise gerade zu mit Exposition beworfen wird. Etliche Spielstunden in denen der Spieler auf Hologramme starren, Texte lesen und Audiodateien hören muss, um die Geschichte zu begreifen. Die Kult-Nebenhandlung ist dabei ein recht oberflächliches Stilmittel, um Action in die Handlung zu bringen.

Sehr positiv fällt dagegen Aloy als eher untypische Videospielspiel-Protagonistin auf. Im Eifer des Gefechts droht ihr Charakter zwar immer mal wieder unterzugehen, wenn man allerdings drauf achtet zeigt Aloy nicht nur einige ungewöhnliche Charakterzüge, sondern macht obendrein auch noch eine gut erzählte Entwicklung durch.

Wie es sich für ein gutes Open-World Spiel gehört ist die Spielwelt vollgestopft mit Nebenmissionen und -beschäftigungen. Erzählerisch haben diese Nebenmissionen einige nette Ideen und bilden mit ihrem Fokus auf die Spielwelt der Gegenwart einen schönen Kontrast zur Haupthandlung.

Spielerisch können leider weder die Haupt- noch die Nebenmissionen mit Abwechslung glänzen.