Von Ringen, Sägen und Galgen

Rings

Japanische Horrorfilme, von denen man im Westen mitbekommt, haben die Angewohnheit ein Konglomerat an Spin-Offs, Reboots und Remakes zu erschaffen. So natürlich auch der wohl bekannteste japanische Horrorfilm, Ringu, der lustigerweise wiederum auf einem Buch basiert, welches vor der bekannten Verfilmung schon einmal verfilmt worden war. Tatsächlich lief die Fortsetzung dieser ersten Ring-Verfilmung zeitgleich mit Ringu in Japan an. Allein in Japan gibt es somit mehr als 5 Ring-Filme, dazu kommen dann die drei amerikanischen Remakes, die Ring-Filme, die wohl die meisten Horrorfilm-Fans kennen. Der dritte dieser amerikanischen Ring-Filme ist Rings. Was für eine schöne Geschichtsstunde. 

Leonard aus The Big Bang Theory hat einen Ring Fanclub gegründet, dessen Mitglieder das Killertape, welches im Zentrum der Filmreihe steht, abwechselnd schauen, um der „In sieben Tagen bist du tot“-Regel zu entkommen. Über ihren Freund gerät die Protagonistin des Films in den Dunstkreis des Videos und schaut es letztlich auch. Sie bekommt den berühmten „Sieben Tage“-Anruf und muss feststellen, dass sie etwas Besonderes zu sein scheint. Das Video lässt sich nicht kopieren und enthält scheinbar neue Szenen. Sie muss dem Geheimnis des Videos also auf die Spur kommen, um ihren sicheren Tod zu verhindern.

Spätestens hier wird der Film dann nicht nur gähnend langweilig, sondern auch eine exakte Kopie vorheriger Ring-Filme. Protagonistin XY muss den Spuren im Video folgen um die Vergangenheit des toten Mädchens zu entschlüsseln, schließlich ihre Leiche finden und dem dämonischen Mädchen, das aus Fernsehern krabbelt ein würdevolles Begräbnis gewähren. Doch dann, Überraschung, hat das doch nicht gereicht und der Film endet mit einem schockierenden Cliffhanger. Da es durchaus sein kann, dass ich zwischendurch eingeschlafen bin, kann durchaus noch mehr passiert sein, aber das ist das, was ich mitbekommen habe.

Obwohl die Idee mit dem Kult um das Videos oder besser die letzte Woche in der man zwischen der Welt des Todes und des Lebens gefangen ist durchaus Potential bietet, entscheiden sich die Autoren des Films diesen Plot nach einer halben Stunde fallen zu lassen und die restliche Stunde lieber ältere Ringfilme sehr unmotiviert nachzuerzählen. Wie wenig Inhalt der Film bietet ist schon daran zu erkennen, dass ein großer Teil des Trailers am Anfang dieser Seite aus dem besagten Cliffhanger-Ende stammt.

Fazit: *Schnarch*