Ein Rant über Xbox!

Creature Feature

Dann ist da noch das Klagelied der neuen, alten und fehlenden Features: Ganz vorne weg wurde das Andock-Feature entfernt, also das man rechts im Bild beispielsweise ein YouTube- oder Netflix-Video schauen konnte, während man links auf dem größeren Bild sein Spiel spielt. Weg, einfach unter den Tisch fallen lassen und hoffen, dass es niemand merkt.

Reden wir als nächstes über den „Datei-Explorer“. Der Datei-Explorer wurde vor ein paar Monaten auf die Xbox gebracht und macht da generell das gleiche wie auf dem PC: Verwalten von auf der Hardware installierten Bildern, Videos, Musik, etc. Das echte Features des Datei-Explorers ist allerdings, seine Medien-Dateien jetzt direkt auf der Xbox speichern zu können. Das war’s dann aber auch schon. Die Microsoft eigene Media Player App ignoriert den Datei-Explorer, genauso Microsofts Musiksoftware Groove. Sogar die App für den Cloud-Speicher OneDrive tut so als würde der Datei-Explorer nicht existieren. Die eigene Musik kann man nur hören, wenn man sie streamt oder auf einem externen Speicher mit der Konsole verbindet und das ist wirklich schwach. Gerade wenn man bedenkt, dass man mit der Xbox 360 sogar CDs rippen konnte und die so erhaltenen MP3-Dateien einfach als Hintergrund-Musik laufen lassen konnte. 

Die Möglichkeit sich ein eigenes Bild als Avatar oder Dashboard-Hintergrund zu setzen gibt es auch schon eine Weile. Beides ist allerdings recht umständlich, immer noch. Einen Avatar muss man über den Computer einrichten und ein Hintergrundbild muss man auf dem PC auf einen USB Stick spielen, diesen dann mit der Konsole verbinden und über den Media Player als Hintergrund setzen.

Neu in diesem Update sind die „Content Blocks“. Wie auch die Pins sind sie dafür gedacht Dinge die einem wichtig sind direkt auf der Startseite anzeigen zu können. In der Praxis kann man damit bestimmten Freunden und Spielen eine eigene Seite auf seinem Home-Menü einräumen. In meinen Augen ist das nicht mehr als ein sehr platzfressender Weg, sehr wenige Informationen zu bekommen, die man quasi gleich schnell auch anderswo herbekommt. Hätte man die Pins gelassen wie früher, hätte man auch keinen schnelleren Weg einbauen müssen um zu seinem Lieblingsspiel zu gelangen!

Ohnehin habe ich den Eindruck, dass man sich dafür entschieden hat nur die Erstellung überflüssiger Content Blocks zu erlauben. Ich kann zum Beispiel für einen spezifischen Freund einen Content Block erstellen, für einen Club (ein themenbezogenes Netzwerk vieler Leute) ist dies aber zum Beispiel nicht möglich. Zudem kann man generell keine Content Blocks für Apps erstellen, eines dieser Features die schon der vollkommen überflüssige OneGuide und nun auch der Entertainment-Twist auf dem Dashboard schon lange hätten einführen müssen.

Content Blocks wären nützlich, wenn ich damit, ohne eine App zu öffnen, zum Beispiel sehen könnte welcher meiner abonnierten YouTube-Channel ein neues Video hochgeladen hat. Nicht aber um zu schauen welchen Erfolg ein einzelner Freund freigeschaltet hat. Für Letzteres hatte man den Community-Bereich, aber Microsoft hat schon recht: „Wer soll da auch jetzt noch durchblicken?“.

Der Mixer-Twist auf der Startseite der Xbox One

Getreu dem Motto „Warum ein Problem lösen, wenn man auch eine Umgehung einbauen kann“, gibt es immer noch nicht die Möglichkeit die „Twists“, Unterpunkte des Home-Menüs, individuell anzupassen. Obwohl ich nie Streams auf Mixer schaue und den Entertainment-Twist schon immer als wahnsinnig überflüssig und nutzlos empfunden habe, muss ich immer noch durch beide durchblättern, um zum Shop zu gelangen. Microsoft ist sich dieser Problematik natürlich bewusst und hat den ohnehin schon vollgestopften Guide lieber um einen weiteren Button ergänzt, der einen direkt zum Shop bringt, anstatt einfach die Möglichkeit auszuräumen Twist, die man nicht will auszublenden.

Generell scheint Microsoft zu hoffen, dass man als Nutzer irgendwann anfängt zu glauben sein Home-Menü ganz nach seinem belieben angepasst zu haben, wenn man seitens Microsoft nur oft genug sagt, dass man es könnte.